deutscher Pädagoge und Philosoph; Prof. in Bonn und Leipzig; Veröffentl.: wissenschaftstheoret., kulturphilosoph. und anthropolog. Schriften, u. a. "Individuum und Gemeinschaft", "Ethik der Neuzeit", "Das Bildungsideal der Deutschen Klassik und die moderne Arbeitswelt"
* 27. Dezember 1880 Düsseldorf
† 16. Juli 1962 Bonn
Wirken
Theodor Litt, ev., wurde am 27. Dez. 1880 in Düsseldorf als Sohn eines Gymnasialprofessors geboren. Er studierte in Bonn und Berlin pädagogische Philosophie und wurde nach der Promotion zum Dr. phil. im Jahre 1904 Gymnasiallehrer, u.a. am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Köln. Im Jahre 1919 kam er in das Kultusministerium als Hilfsarbeiter und wurde im gleichen Jahr als a.o. Professor nach Bonn berufen, von wo er 1920 als ordentlicher Professor für philosophische Pädagogik nach Leipzig ging.
Am 18. Dez. 1934 stellte L. seine Vorlesungen an der Universität Leipzig plötzlich ein. Der grund war folgender: Ein von L. in der Kantgesellschaft in Köln gehaltener Vortrag über "Philosophie und Zeitgeist" hatte der Münchener "Völkische Beobachter" scharf kritisiert und die "Leipziger Hochschulzeitung" hatte den Vortrag L.s abgedruckt und zum Ausdruck gebracht, L. sei kein Nationalsozialist und gefährde die politische Erziehung der Studentenschaft. Am 8. Jan. 1935 nahm L. seine Vorlesungen zunächst wieder auf, ...